#3 Im Sherry-Dreieck
16.-22.05.2022
Auf den sandigen Böden im Dreieck El Puerto de Santa Maria, Jerez de la Frontera und Sanlucar de Barrameda wächst die Palomino-Traube. Aus ihr wird Sherry hergestellt https://de.wikipedia.org/wiki/Sherry. Bekannt sind der Manzanella de Sanlucar und der Jerez (daraus abgeleitet der Name Sherry). Die ausgedehnten Rebpflanzungen und die grossen und kleinen Weingüter liegen in hügeligem Gelände und erinnern an die Toskana. Der Ornithologe ist begeistert über die Vogelwelt in diesem Gebiet. Haubenlerche, Heckensänger, Schwalbe, Schwarzkehlchen und Bluthänfling können beobachtet werden, das Sandhuhn will sich aber einfach nicht zeigen.
Auch kleinere Städtchen können durchaus entzücken. Auffällig ‚aufgemotzt‘ erscheint Rota. Grosse Verbauungen am Strand, eine feudale Promenade, renovierte Häuser, topsaubere Innenstadt……und alle gängigen amerikanischen Fastfood-Ketten sind vorhanden…… Ob da wohl ein paar US-Dollar geflossen sind? Jedenfalls imponiert die gross angelegte US-Basis mit zahlreichen Marineschiffen, Kampfflugzeugen und Armeehelikoptern. In den Parks dem Meer entlang sollen im Sommer jeweils Chamäleons zu beobachten sein https://www.malaga.es/de/turismo/naturaleza/lis_cd-9864/camaleon-comun-chamaeleo-chamaeleon-gran-senda-de-malaga. Trotz 32 Grad hat sich jedoch keines der wechselwarmen Tierchen gezeigt und so müssen wir uns mit einer Statue begnügen.
Am Mittwoch planen wir einen Ausflug nach Sevilla. Im letzten Moment erfahren wir eher zufällig vom UEFA-Europa-League-Final zwischen Glasgow und Frankfurt. 120’000 auswärtige Fans werden in Sevilla erwartet. Viele haben weder ein Ticket noch eine Unterkunft. Die Wirte in den umliegenden Städten sorgen sich, nicht genug Bier heranschaffen zu können. Wir stellen uns das Chaos vor und lassen den Ausflug bleiben. Bekanntlich hat Frankfurt gewonnen und die Feiern sollen ausgelassen und heftig ausgefallen sein. In den Tagen danach sind in Sevilla Temperaturen bis 38 Grad angesagt. Puuuhh, nicht erstrebenswert. So fassen wir den Besuch allenfalls von Portugal aus ins Auge.
Ans Herz gewachsen ist uns das grosse Shoppingcenter vor den Toren von Jerez de la Frontera. Nein, wir sind nicht modebewusster geworden 😉 . Auch die Kjöttboller in der grossen Ikea lassen wir links liegen. Was uns immer wieder hierher führt, ist der Supercharger, bei welchem unser Tesla Stromtransfusionen erhält. Schnell haben wir ein tolles Restaurant entdeckt und so kann man das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Wir sind gespannt, wie die Ladestationen verteilt sind, wenn wir weiter in den Norden – und mehr über Land – fahren werden.
Die Spanierinnen und Spanier fahren ganz gesittet Auto. Es wird gut geschaut. Als Fussgänger wird man stets freundlich vorgelassen. Bis jetzt dachten wir, der Kanton Thurgau sei Weltmeister im Kreisel-Bauen. Aber so viele Kreisel wie hier haben wir noch nirgends gesehen. Schmunzeln müssen wir über die Ausrüstung der Polizei. Vespa mit Blaulicht – super! Die Verkehrsführung lässt jedoch hin und wieder zu wünschen übrig – insbesondere, wenn der Radweg unvermittelt an einem Abgrund endet. Interessant auch, wer alles NICHT auf die Autobahn darf.
Rückblickend schauen wir auf zwei wunderbare Wochen in Andalusien. Mein Göttergatte hat unzählige interessante Vogelbiotope gefunden. Ich bin oft dem Meer entlang gewandert – dafür musste ich aber jeweils früh aufstehen 🙁 . Überrascht hat uns die aussergewöhnliche Hitzewelle – und das im Mai. Neugierig haben wir die Gegend und die umliegenden Städtchen erkundet. Und wir haben sehr fein gegessen. Die spanische Küche hat total überrascht. Kein einziges Mal Paella, dafür Fisch, Meeresgetier, Gemüse und Salat vom Feinsten (ausser das eine Mal….. 🙁 ). Fast immer wird man gefragt, ob man teilen will. Das ist genial. So kann man genau die richtige Menge bestellen und es liegt dann auch noch ein (gemeinsames) Dessert drin. Da blinzelt wohl die Topas-Kultur durch.
Auch Luna hatte so ihre Momente………..
Aber jetzt geht es ja erst mal in die Algarve, wo wir ebenfalls zwei Wochen fest wohnen. Unsere Freunde aus der Schweiz verbringen die Ferien mit uns. Wir hoffen auf etwas gnädigere Temperaturen, weil wir gerne wandern möchten.