#6 – Durch das Paradies nach Porto
05.-12.06.2022
Auf unserem Weg nach Norden machen wir zuerst Halt im „Paradies“. Daniela und Frank haben hier ein Stück Land an einem Stausee in eine grüne, fruchtbare Oase verwandelt und beherbergen in zehn Zimmern Gäste aus aller Welt https://paradise-in-portugal.com/en/ (unbezahlte Werbung). Frank bietet Vogelexkursionen an und Daniela kocht derweilen herrliche Köstlichkeiten. Wir geniessen zwei erholsame, unbeschwerte Tage an diesem wunderbaren Platz und treffen interessante Menschen. Ein paar Hardcore-Birder sind auch dabei. Sie fahren jeweils um fünf Uhr morgens los, suchen bestimmte Vögel, die sie unbedingt sehen wollen und kehren am späten Nachmittag mit 15’000 (!) Fotos im Gepäck zurück. Das meiste davon ist Ausschuss (Vögel im Flug werden mit Motor „durchgerattert“) und muss am Abend gesichtet und ausgesiebt werden. Spätestens um neun Uhr fallen die dann todmüde ins Bett. Ich bin sehr dankbar, dass mein Göttergatte in den letzten Wochen die meisten hier vorkommenden Arten bereits gesehen und fotografiert hat. So bleibt er entspannt und schläft morgens sogar aus 🙂 ……obwohl…..da ist da noch die grosse Trappe https://de.wikipedia.org/wiki/Großtrappe, die er gerne gesehen hätte……Soll aber nicht sein 🙁 . Luna freundet sich unterdessen mit einem der fünf Haushunde an. Seit sie fast nichts mehr hört, merken wir jedoch je länger je mehr, dass sie mit Hundebegegnungen oft überfordert ist und es ihr schnell zuviel wird.
Porto, die Stadt am Fluss Douro im Norden Portugals, zieht uns sofort in ihren Bann. Pulsierend, jung und lebendig kommt sie daher. Gegensätze wo man geht und steht. Zuerst fallen die kleinen Häuser auf, die sich am steilen Abhang zum Fluss dicht aneinander drängen. Die einen schön herausgeputzt, die andern gleich daneben verfallen und von Tauben bewohnt. Ein Gewirr von schmalen Gassen führt durch die Quartiere.
„Oben“ findet man die sakralen Bauten und Paläste, die allgegenwärtigen Statuen von Honorationen und die grossen Plätze. Einige Kirchen sind mit den typischen, blauen Kacheln bedeckt. Auch im berühmten Bahnhof Sao Bento finden sich riesige, gekachelte Wandbilder.
Uns wird ganz sturm im Kopf von diesen vielfältigen Eindrücken und wir beschliessen, unseren Aufenthalt zu verlängern, damit wir auch etwas hinter die Fassade schauen können. Ausserdem faszinieren mich die unzähligen Graffitis und bald bin ich ich auf der Jagd nach diesen spannenden Sujets. Aber davon berichte ich in einem separaten Beitrag. Wir nehmen uns die Zeit, auch die Aussenquartiere zu besuchen und etwas „Alltagsluft“ zu schnuppern. So sind in Porto rund 70 km Fussmarsch zusammengekommen 🙂 . Am 10. Juni „feiern“ die Portugiesen ihren Nationalfeiertag, was aber kaum zu merken ist. Die meisten Läden sind geöffnet, Handwerker und Strassenarbeiter sind fleissig unterwegs.
Zwischendurch brauchen wir zwei Landeier auch mal eine kurze Pause von der quirligen Stadt, spazieren einmal in einem Naturschutzgebiet, ein anderes Mal am Stadtstrand von Porto – dort wo der Douro in den Atlantik fliesst.
Abends sind wir jeweils nochmals ausgiebig zu Fuss unterwegs, fotografieren, staunen, essen fein und geniessen die romantischen Abendstimmungen über dem Douro.
Eine anregende, aber auch anstrengende Woche geht zu Ende. All die Eindrücke müssen ja verarbeitet werden. Ein paar unspektakuläre Rituale sind uns in dieser Zeit richtig ans Herz gewachsen. So spazieren wir beispielsweise jeweils am Schluss des Tages „unsere“ lange Via de Catarina hinauf und gönnen uns unterwegs ein Pastel de Nata…..und manchmal noch ein Glas Portwein. Gute Nacht!