Südgeorgiens Natur und Tierwelt – einfach grandios

Zugegeben, ins Auge stechen einem vor allem Vögel. Der Ornithologe ist sofort fasziniert von den Meeresvögeln, wir Gewöhnlichen sind jedoch schockverliebt in die Pinguine. Und von denen gibt es Hunderttausende, jeden Tag wieder aufs Neue. Jede Anlandung ist eine grosse Freude und bringt neue Entdeckungen mit sich. Das Fotografenherz macht Freudensprünge, die Speicherkarte füllt sich; die Fotoverarbeitung muss jedoch warten auf die nächsten Seetage. Natürlich gibt es nicht nur Vögel in Südgeorgien. Da sind auch noch verschiedene Robbenarten. Die sind auch ganz toll – auch wenn mein Herz bei den Pinguinen bleibt. Bei unserer ersten Anlandung in Südgeorgien, in der King Haakon Bay, setzen sich aber erstmal die Seebären (antarctic fur seal) gut in Szene. Dass unser Expeditionsteam mit blauen Markeuren vorsichtig einen Weg durch die Kolonie gesetzt hat, scheint die pelzigen Gesellen nicht zu kümmern. Überall sind Jungtiere zu sehen. Wir nehmen deshalb alle einen Stock mit, falls sich die Mütter bedroht fühlen. Hin und wieder wird auch tatsächlich ein kleiner Scheinangriff gewagt. Wir verhalten uns jedoch respektvoll, was manchmal bei den neugierigen Jungtieren nicht ganz einfach ist.

Mein absoluter Traumort ist die Salisbury Plain, ein offenes weites Gebiet, umrahmt von Gletschern. 60’000 Königspinguinpaare brüten hier und ziehen ihre Jungen auf. Wir stehen sprachlos da. Deshalb gibt es hier Bilder statt Worte.

Die Landschaft ist atemberaubend. Gletscher treffen auf Grünland. Die Stimmungen sind grandios.

Die nächsten Tage verbringen wir auf den Spuren der Walfänger und des Entdeckers Sir Ernest Shackelton. Darüber habe ich schon berichtet. Unsere Stationen sind Prince Olav Harbour, Hercules Bay, Grytviken, Fortuna Bay und Stromness mit diversen Anlandungen oder Zodiac-Cruises.

Und immer wieder diese unglaublichen Stimmungen in der kargen, menschenlosen Natur

Südgeorgien ist eine wunderbare Überraschung. Diese beinahe unberührte Natur um sich zu haben, löst Bewunderung, Respekt und Demut aus. Die Tiere leben furchtlos hier, auch uns Menschen empfinden sie nicht als Bedrohung. Die Witterung ist rau, mit Stürmen und Kälte. Die Tiere haben sich jedoch perfekt angepasst. Zutiefst dankbar werde ich Südgeorgien im Herzen behalten. Die Woche war definitiv viel zu schnell vorbei. Nach einem kurzen Stopp in Gold Harbour verlassen wir die Insel und setzen Kurs auf die Antarktis.