Shetland – Lerwick

Rund die Hälfte der 22’000 Shetländer lebt in und um Lerwick, der Hauptstadt Shetlands. Ursprünglich als Landungshafen holländischer Heringsfischer gegründet, entwickelte sich die Stadt zum Dreh- und Angelpunkt Shetlands. Anfangs half der Gin-Schmuggel mit den Holländern. Heute ist der vielfältige Schiffsbetrieb von zentraler Bedeutung. Versorgungsschiffe fahren zu den Ölplattformen der Nordsee, grosse Fischtrawler bringen ihren Fang herein, welcher dann mit der täglichen Fähre nach Aberdeen aufs Festland transportiert wird. Die Fähre ist auch die touristische Verbindung zu Schottland https://www.visitscotland.com/de-de/places-to-go/islands/shetland/lerwick. Zusätzlich wird Lerwick von grossen Kreuzfahrtschiffen angefahren – heute sind es manchmal zwei am Tag. Diese spucken dann mehrere tausend Passagiere aus, die für ein paar Stunden die kleine Stadt und die wenigen Restaurants überschwemmen. Ein Grund, dann das Weite zu suchen.

Als Fan der Krimis ‚Mord in Shetland‘ (original ‚Shetland‘) steht man plötzlich vor Jimmy Perez‘ Häuschen und entdeckt das Mäuerchen, auf dem er jeweils sitzt und sinniert, wenn ein Fall ins Stocken gerät oder seine Tochter nicht so will wie er. Über ganz Shetland mit den verschiedenen Inseln sind die Drehorte der Serie verteilt. Man kann sie auf eigene Faust oder auch organisiert erkunden https://www.shetland.org/visit/do/shetland-tv/lerwick.

Den Charme der Altstadt muss man sich denken. Sie präsentiert sich als eine zufällig zusammengewürfelte Ansammlung von Häusern. Die Aussenquartiere mit den hübschen Häusern im viktorianischen Stil beeindrucken da schon mehr. Die Townhall überrascht mit üppigen Glasfenstern, die auf die früheren norwegischen Herrscher verweisen.

Interessant sind die Brochs, die auf der ganzen Insel stehen, einer davon in Lerwick (Letzterer ist schwierig zu fotografieren, weil stets dutzende von Kreuzfahrtsschiffpassagieren vor der Linse herumwuseln) https://www.shetland.org/visit/do/history/archaeology. Brochs sind steinerne Türme aus der Zeit der Kelten und nur in Schottland und den nördlichen Inseln zu finden. Gebaut wurden sie aus Steinen, weil es keine Bäume gab. Ist man durch die winzigen Eingangstore gekrochen, findet man im Inneren eine doppelwandige, massive Mauer mit Nischen und Einschnitten. Dach gibt es keines – und das beim shettischen Wetter! Es waren wohl Wohntürme für die führenden Clans und dementsprechend strategisch gut platziert.