Texel, August 2021
Die Aussicht auf acht Tage „Wind im Haar“, Sand und Nordsee ist herrlich – nach zwei Jahren „Meer“-Abstinenz! Mein Göttergatte hat wohl eher die Watt- und andere Vögel im Visier. Egal – wir freuen uns beide riesig.
Die Insel Texel in Nordholland https://www.texel.net/de/ueber-texel/ erreichen wir nach zwei anstrengenden Fahrtagen (viel Stau und Verkehr in Deutschland) und einer kurzen Fährüberfahrt. Mein Gott – ich hatte ganz vergessen, wie flach Holland ist! Man bewegt sich in Texel auf einer Höhe zwischen -7m unter Meer (im Ernst) bis 15m über Meer (auf dem „Hoge Berg“ 🙂 ). Fünfundzwanzig Kilometer in der Länge und acht Kilometer in der Breite gilt es zu erkunden. Die knapp 14’000 Insulaner werden momentan verstärkt durch eine Mehrzahl von Touristen, die es sich vor allem in den Appartements und auf den Campingplätzen gemütlich gemacht haben.
Die Westseite der Insel ist geprägt vom dreissig Kilometer langen Sandstrand und der dahinterliegenden Dünenlandschaft, die mehrheitlich unter Naturschutz steht. Im Moment blüht die Erika, so weit das Auge reicht. Der Sanddorn, ebenfalls weit verbreitet, nimmt sich vornehm zurück. Nur wenige Büsche tragen zu dieser Zeit die gelben Beeren. Ihn findet man jedoch auf jeder Speisekarte enthalten in Chutney, Joghurt, Smoothie oder Ähnlichem.
Drei wunderbare Wanderungen machen wir in diesem Teil, kilometerweit dem Strand entlang und durch die Dünen wieder retour. Bemerkenswert das Gebiet De Bollekamer https://texelinformatie.nl/de/texel-de/natur/de-bollekamer/. Dieses Moor wurde früher von den Bauern im Einklang mit der Natur genutzt. Heute steht es unter strengem Schutz, wird aber beweidet, damit die Flächen offen bleiben. Die Rinder und sogar die Mutterkühe sind tiefenentspannt. Luna muss sich nicht hinter mir verstecken 🙂 . Und man glaubt es kaum: Mitten durch die Erikastauden schreitet ein gutgelauntes Brautpaar in voller Montur und sucht den passenden Hintergrund für schöne Fotos. Kein Problem! Ebenfalls zu erwähnen ist die Meereseinbuchtung De Slufter https://texelinformatie.nl/de/texel-de/natur/de-slufter/. 1851 durchbrach das Meer die damaligen Dämme und drang tief in die Insel ein. Diese Lücke konnte nicht mehr geschlossen werden. Zum Glück, muss man sagen, denn heute ist das Gebiet ein tolles Vogelparadies. Vor allem das Wandern direkt an der Wasserkante weckt schöne Erinnerungen an meine lange Tour der Nordsee entlang https://nordsee2012.blogspot.com. Sogar Luna erinnert sich. Beim ersten Mal am Strand spurtet sie los wie in jungen Jahren. Sie erinnert sich ebenfalls, dass man bei zuviel Wind oder gar ein paar Regentropfen immer in eine nahegelegene Strandbar flüchten kann. Guter Hund 🙂 !
Wind im Haar…… …..und in den Ohren….. …..da hilft nur die Strandbar 🙂
Nederland = Veloland! Dementsprechend werden die Radfahrer im Verkehr bevorzugt. Daran muss man sich erst gewöhnen. Von allen Seiten sausen sie einem um die Ohren. Es gibt alle Facetten von Rädern und Anhängern dazu. Eines fällt auf: Die Holländer sitzen kerzengerade auf ihren Velos und haben hohe Lenker. Easy Rider für jedes Alter 😉 . Aber die grauenhaft breiten Sättel schmerzen schon beim Anblick 🙁 . Wir erkunden den Nordteil der Insel und die Mitte mit unseren eigenen Velos. Bei der steifen Brise bin ich sehr dankbar für die E-Unterstützung…..und natürlich für den schmalen Sattel.
Velos auch für Grossfamilien
Alles schön und recht, aber das Meer und der unendliche Himmel faszinieren mich immer wieder am Meisten….und auch die vielfältigen Spuren im Sand.
Lunas Spur
Last but not least sind die fantastischen Sonnenuntergänge zu dokumentieren. Ist man bis dato noch kein Romantiker, dann wird man es jetzt 😉
Das hat gut getan! Wieder mal ein bisschen Freiheit, Weite und Salzluft geschnuppert. Das Hirn durchgelüftet, das Herz weit aufgetan. Die Holländer sind locker drauf, in jeder Beziehung. Fast alle haben einen Hund dabei….und nehmen brav die Hinterlassenschaften auf. Hunde dürfen praktisch überall mit und auch an den Stränden laufen sie meistens frei. Luna hat es genossen.
Tot ziens! Auf Wiedersehen!